Kreislauf von Armut und Behinderung durch berufliche Bildung verhindern

Zum Internationalen Tag der Behinderung
Das Foto zeigt eine Buchbindermaschine im Einsatz
Foto: KJF Augsburg
4. Dezember 2018

Zum Internationalen Tag der Menschen mit Behinderungen am 03.12.2018,  rücken die Interessenverbände der Menschen mit Behinderungen das Thema Armut in den Fokus. Dazu erklärt der Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft der Berufsbildungswerke e.V. (BAG BBW), Tobias Schmidt:
"Menschen mit Behinderungen sind bis heute deutlich häufiger von Arbeitslosigkeit und vor allem Langzeitarbeitslosigkeit betroffen als Menschen ohne Behinderung. Daran ändern leider weder der aktuelle Boom am Arbeitsmarkt noch die geringste Erwerbslosenquote seit Einführung der BA-Statistik mit Stand November wenig. Die Beschäftigung von Menschen mit Behinderung wird zwar von der anhaltend guten Konjunktur begünstigt, dennoch sind rund 152 000 schwerbehinderte Menschen ohne Arbeit.
Erwerbslosigkeit und Armut gehen oft Hand in Hand. Besonders Menschen ohne Schul- oder Berufsabschluss haben es schwer, sich am Arbeitsmarkt zu behaupten. Gerade junge Menschen mit Behinderungen sind davon bedroht. Sie brauchen eine fundierte Qualifizierung und Ausbildung, um langfristig berufstätig zu sein und gesellschaftlich teilzuhaben. Damit für sie der Kreislauf von Behinderung und Armut gar nicht erst eintritt.
Dazu sind vor allem umfassende Änderungen am Berufsbildungsgesetz (BBiG) nötig. Die Regierungsfraktionen haben versprochen, dies in der 19. Wahlperiode anzugehen. Die Berufsbildungswerke werden dafür eintreten, die Fachpraktiker-Regelungen für theoriereduzierte Berufe zu erhalten und bundeseinheitliche Regelungen zu schaffen. Damit die Arbeitsmarktchancen für alle Jugendlichen steigen und sie ihren Lebensunterhalt langfristig selbstbestimmt bestreiten können."


Hintergrund: Die Stellungnahme zum BBiG finden sie hier