Gemeinsam durch die Corona-Pause

Der Lockdown stellte an die KJF Berufsbildungswerke hohe Herausforderungen. Ein Blick in die Tischlerei von Sankt Elisabeth zeigt, dass diese gut gemeistert wurden.
Die Auszubildenden in der Tischlerei des KJF Berufsbildungs- und Jugendhilfezentrums Sankt Elisabeth haben die Corona-Pause trotz Herausforderungen gut gemeistert (Foto: KJF/Ronja Mößbauer).
Die Auszubildenden in der Tischlerei des KJF Berufsbildungs- und Jugendhilfezentrums Sankt Elisabeth haben die Corona-Pause trotz Herausforderungen gut gemeistert (Foto: KJF/Ronja Mößbauer).
29. Juni 2020

Nach drei Monaten Corona-Pause sind die Auszubildenden der Tischlerei des KJF Berufsbildungs- und Jugendhilfezentrums Sankt Elisabeth in Augsburg wieder am Sägen, Feilen und Verleimen. Nicht mehr vor Ort in der Werkstatt sein zu können, war für die jungen Männer und Frauen eine schwierige Situation. „In der Tischlerei hat man einen strukturierten Alltag und ich wurde durch Corona völlig herausgerissen“, sagt Sasha Zoubek, der sich im ersten Lehrjahr seiner Ausbildung zum Fachpraktiker für Holzverarbeitung befindet. Florian Sailer aus dem zweiten Lehrjahr stimmt zu: Er sei gerade im Praktikum gewesen, das für viele Auszubildenden ein wichtiges Sprungbrett  in die Arbeitswelt nach Anschluss der Ausbildung bedeutet. Der Lockdown habe ihn zunächst aus der Spur geworfen.

Sascha, Florian und die anderen Auszubildenden der KJF Berufsbildungswerke sind junge Menschen mit besonderen Bedürfnissen. „Wir betreuen viele Jugendliche mit psychischen Problemen, für diese jungen Menschen ist der persönliche Kontakt zu Ausbildern und Therapeuten sehr wichtig“, erläutert Andrea Geiß, Leiterin von Ausbildung und Berufsvorbereitender Bildungsmaßnahme (BvB) in Sankt Elisabeth. Feinfühligkeit und eine enge Begleitung im Alltag gehören dazu. Zu spüren, wie es den jungen Menschen geht, war über die Distanz hinweg eine Herausforderung. Um weiterhin für sie da zu sein und mögliche Krisen frühzeitig aufzufangen, nutzten die Betreuerinnen und Betreuer individuell passende Wege: Telefon, Chatrooms, E-Mail oder auch klassische Briefe.  Mit allen Schützlingen suchten sie auf diese Weise täglich den Kontakt – und begleiteten die jungen Menschen gut durch die Corona-Zeit.

Keine Nachteile trotz Corona-Pause

Die Auszubildenden in der Tischlerei knüpfen nun an die Zeit vor dem Lockdown an. „Ich habe schnell wieder reingefunden in die Bedienung der Maschinen, das ist wie Fahrradfahren“, sagt Florian Sailer, der sein Praktikum im Juli wieder aufnehmen wird. Auch bei den anderen Jugendlichen haben die Ausbilderinnen und Ausbilder in Sankt Elisabeth dafür gesorgt, dass sie ihre Praktika beenden können. Die bestmögliche Vorbereitung auf den Wechsel ins Berufsleben nach der Ausbildung ist auf diese Weise gegeben – auch wenn die Freisprechfeier in diesem Jahr wegen Corona ausfallen muss.